Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat Lufthansa-Beschäftigte zu Warnstreiks an zahlreichen deutschen Flughäfen aufgerufen. Hintergrund ist die Arbeitgeberhaltung in den laufenden Tarifverhandlungen für rund 33.000 Beschäftigte am Boden sowie bei Lufthansa-Systems, der Lufthansa Service Group (LSG), der Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo.
"Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber und ihre Gegenforderungen zu Lohnverzicht und Arbeitszeitverlängerung sind eine Provokation, die bei den Lufthanseaten zu starker Unruhe und Verärgerung geführt hat", betont ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christine Behle. Aus diesem Grund habe ver.di die Beschäftigten zu Warnstreiks am Morgen des 21. März aufgerufen, um vor der zweiten Verhandlungsrunde, die am 22. März in Frankfurt stattfindet, Druck auf die Arbeitgeber zu machen.
Frankfurt und Hamburg besonders betroffen
Besonders betroffen seien bei diesem ersten Warnstreik Frankfurt am Main und Hamburg. In Berlin seien auch Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter zum Warnstreik aufgerufen. Warnstreikaktionen werde es auch in München, Düsseldorf, Köln und Norderstedt geben. ver.di fordert für die Beschäftigten bei der Lufthansa 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Zudem sollen Verbesserungen für die Auszubildenden im Konzern erreicht werden. Hohe Priorität hat die Forderung der Gewerkschaft nach Beschäftigungssicherung.
Behle warb um Verständnis bei den Fluggästen und betonte, dass die Ankündigung der Aktionen bereits am heutigen Mittwoch erfolge, damit sich jeder auf die Situation einstellen könne. Es sei mit Ausfällen und Verzögerungen zu rechnen. Gleichzeitig forderte sie die Arbeitgeber auf, ihre Gegenforderungen zurückzunehmen und ein verhandlungsfähiges Angebot auf den Tisch zu legen.
Widerstand gegen Mehrarbeit bei Nullrunden
Die Arbeitgeber hätten in der ersten Verhandlungsrunde am 26. Februar einen völlig inakzeptablen Forderungskatalog vorgelegt, in dem sie neben einer zweijährigen Nullrunde bis Januar 2015 und dem Aussetzen von Steigerungsstufen für den gleichen Zeitraum, eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeit um eine Stunde sowie die Variabilisierung von Vergütungsbestandteilen nach Geschäftserfolg und Geschäftsfeldern fordern. Das habe ver.di entschieden zurückgewiesen.
"Ein solches Ansinnen, das die Arbeitgeber als Beitrag der Beschäftigten zum Score-Programm sehen, ist provokativ und ein Affront gegen alle Beschäftigten bei der Lufthansa", betonte Behle. Die ver.di-Forderung gehe genau in die andere Richtung. "Wir fordern Beschäftigungssicherung und eine Gehaltserhöhung für die Beschäftigten, durch die sie den Anschluss an andere Branchen halten", so die Gewerkschafterin.